Mittwoch, 26. August 2015

Laubperlen – von der glücklich machenden Kleinigkeit

Ich sitze mit meiner Tasse Kaffee auf den Treppenstufen im Vorgarten. Die Sonne scheint und macht mein Gemüt von außen wach, der Kaffee von innen. Neben mir liegt meine Kamera. 

Noch etwas müde schaue ich mir die gelben und welken Blätter an, die der Baum im Vorgarten verloren hat. Das eine oder andere Blatt fotografiere ich, wie die letzten Tage zuvor. Heute fällt mir besonders auf das sich viele Blätter zu einer Röhre zusammen gerollt haben. 

Meine Augen verweilen auf einem Halm auf dem Boden. Um die Mitte vom Halm hat sich ein Blatt gewickelt. Ich hebe den Halm auf und pikse mit der Spitze weitere gerollte Blätter auf den Halm. Es entsteht eine Kette. Ich lege den Halm zu Seite und suche weitere Röhren. 

Neben mir sehe ich einen Schatten. „Was machst du?“ fragt mich ein etwa 6 jähriges Mädchen. „Ich sammle Perlen.“ antworte ich. Das Mädchen schaut mich mit fragenden Blick an. Ich zeige ihr eine Röhre. Daraufhin bückt sie sich und fängt ebenfalls an Röhren aufzusammeln. 

Während dessen treten ihre Eltern an den Zaun, mit denen sie einen Spaziergang gemacht hat. Der Vater sagt „Moin“ zu mir und die Mutter fragt die Tochter: „Was machst du da?“ „Wir sammeln Perlen.“ Beide Eltern schauen sich verwundert an. „Wir müssen aber weiter“ sagt ihr Papa. „Schade“ sagt das Mädchen. 

Während die Eltern schon weiter gehen öffnet das Mädchen ihre Hand. „Mach mal deine Hand auf“ sagt sie zu mir. Ich strecke ihr meine geöffnete Hand entgegen und sie legt mir vier kleine Blätterperlen in die Hand. „Ich habe so viele gesammelt. Du kannst welche abhaben.“ 

Daraufhin strahlt sie übers ganze Gesicht, schließt vorsichtig ihre Hand und hüpft fröhlich hinter ihren Eltern her.






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